Die Haushaltssicherung in Hannover ist ein viel diskutiertes Thema und führt bei vielen Bürger*innen zu Unmut. Auch wir Jusos sind mit einigen Vorschlägen unzufrieden. Für uns ist klar, dass langfristige Haushaltssicherung niemals auf dem Rücken von Kindern und Jugendlichen geschehen darf. Es steht zur Debatte, das Jugendcafé im Krokus, die Stadtteilbibliothek in der Nordstadt, die Kinder- und Jugendbibliothek in der Südstadt und das Jugendzentrum in Vinnhorst zu schließen. Wir Jusos sprechen uns ausdrücklich gegen diese Schließungen aus. Jugend- und Stadtteilzentren sind ein Begegnungsort für die Bürger*innen in Hannover. An solchen Orten entstehen ein soziales Miteinander und ein Austausch zwischen den Menschen. Vor allem für Kinder und Jugendliche hängt die Gestaltung der Freizeit maßgeblich von den Erziehungsberechtigten und ihren Möglichkeiten ab. In Kinder- und Jugendtreffs, aber auch in Stadtteilzentren gibt es Angebote, die von Familien mit geringem Einkommen genutzt werden können. Hinter solchen Einrichtungen steckt ein sozialer Gedanke, der einen Beitrag zur sozialen Gerechtigkeit leistet. Solche Einrichtungen zu schließen, vor allem in Quartieren wie dem Kronsberg, kommt niemandem in unserer Stadt zugute. Hinzu kommt, dass viele Kinder keine Bücher zu Hause haben und der Grundstein für die Lesesozialisation erst in der Grundschule gelegt wird. Die Kinder bekommen in der Schule immer wieder gesagt, dass sie auch zu Hause lesen üben sollen, doch wie soll das gehen, wenn keine Bücher im Haus sind? Nicht lesen zu können, bedeutet nicht an der Gesellschaft teilhaben zu können. Bibliotheken bieten die Möglichkeit, einen Zugang zum Lesen zu gewinnen und im besten Fall die Freude am Lesen zu entdecken. Außerdem handelt es sich auch hierbei um Begegnungsorte für die großen und die kleinen Bürger*innen in unserer Stadt. Kinder und Jugendliche haben besonders unter der Pandemie gelitten. Wir sollten einen Schwerpunkt auf die Bedürfnisse und Wünsche der Kinder und Jugendlichen legen und Jugendtreffs und Angebote ausbauen, anstatt Sparmaßnahmen auf ihrem Rücken zu planen. Für viele Kinder und Jugendliche stellt das eigene Zuhause keinen sicheren Ort da. Umso wichtiger ist es, dass wir Schutzräume ausbauen. Für viele sind Jugendzentren und vor allem die vor Ort arbeitenden Erwachsenen eine Anlaufstelle, um über Probleme und Schwierigkeiten zu sprechen. An solchen Orten haben sie eine Bezugs- und Vertrauensperson und damit einen sicheren Rückzugsort. 

Lasst uns nicht an sozialen und integrativen Projekten sparen und damit eine langfristige Haushaltssicherung gestalten. Ein Hannover für alle? Wir fordern eine Haushaltssicherung, die keine Kürzungen im Bereich Kinder- und Jugendarbeit zulässt!